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Montag, 24. März 2014

Ein Wochenende in Mecklenburg mit Jane & Michael

Michael und Jane, unsere engsten Londoner Freunde, sind für jedes Abenteuer zu haben. Als sie von meinem Mecklenburg-Vorpommern Projekt erfuhren, wollten sie sich unbedingt selbst vor Ort ein Bild machen. Also düste ich am Freitag nach Berlin Tegel und sammelte am Flughafen Michael, Jane und meinen Mann ein. Eine platzmäßige Herausforderung, da der Kofferraum meines Autos bereits mit Stanleys Hundebox gut ausgefüllt ist! "Nur Handgepäck", war dann auch die oberste Devise für unseren gemeinsamen Wochenend-Ausflug. Dieses füllte dann auch sämtlichen restlichen Raum aus, sodass wir uns über die Gepäckbarrikaden hinweg auf Schwerhörigkeitslautstärke unterhalten mussten.


Ich wollte Michael und Jane ein besonderes Deutschlandabenteuer bereiten. Deshalb übernachteten in einem der vielen Gutshäuser auf der Mecklenburgischen Seenplatte, dass nur so halb-halb als Hotel geführt ist und sonst als Privathaus dient. Ich bin immer wieder erstaunt, mit wie viel Liebe und finanziellem Aufwand diese wunderschönen Häuser wieder hergerichtet wurden, zum Teil sogar von den alten, aus dem Westen zurückgekehrten Besitzerfamilien. 



Wir waren während unseres Aufenthalts die einzigen Gäste. Mit der Hausdame hatten wir im Vorfeld unsere Essenswünsche abgesprochen (Zander und selbst geschossener Wildschweinbraten). Der ganze Aufenthalt fühlte sich wunderbar und gleichzeitig surreal an: Ganz so, als gäbe es den deutschen Kaiser noch und wir wären zur Frühlingsfrische mal kurz auf "unser" Landgut gefahren! 

Jane und Michael sind die dankbarsten Reisepartner. Sie sind an allem interessiert, flexibel und stets gut gelaunt. So stellte ich ein schönes Programm zusammen: Eine Fahrt an die Ostsee, Wanderung im Müritz Nationalpark, Waren angucken, Kaffeepausen in verschiedenen ehemaligen Gutshäusern und natürlich die Besichtigung meines Projekts. 

Als Highlight des Besuchs mobilisierte ich meinen Onkel Hans-Christian, der in Mecklenburg aufgewachsen war und dessen Familie 1945 alles verlor und darauf in den Westen flüchtete. Hans-Christian ist ein wunderbarer Erzähler. So erfuhren wir, wie das Leben "damals" auf den Gütern war und wie dramatisch sich das Kriegsende in dieser Gegend zugetragen hatte. Ihm zuzuhören macht die jüngere deutsche Geschichte greifbar. 

Unser gemeinsames Wochenende mit Michael und Jane hat mir mal wieder vor Augen geführt, dass auch das idiotischste Arbeitsprojekt schöne Aspekte mit sich bringen kann. Ich habe so die Gelegenheit, eine der schönsten und wenig bekannten Ecken Deutschlands, ihre Menschen und ihre Vergangenheit kennenzulernen: Mecklenburg-Vorpommern.

5 Kommentare:

  1. Sieht wirklich auch wie aus einer anderen Zeit, sehr schön! Und ich glaube das ist generell ein guter Ansatz. Nicht unbedingt, dass man aus allem immer das Beste machen sollte, sondern dass man in Situationen, die vielleicht schnell negativ eingefärbt werden, die Dinge finden soll, die man sonst nicht finden würde.
    Besonders toll finde ich, wie gut ihr euren Hund immer integriert!

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  2. was für schöne bilder... macht direkt lust, sich auch gleich gen "frühlingsfrische" aufzumachen!

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  3. Du machst einem Lust auf Winkel der Republik von deren Existenz man (kaum) was wusste ;) Das sind wieder traumhafte Bilder und auf einen Urlaub im Jagdschlösschen hätte ich auch Lust :)

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  4. Schön mal wieder von Dir zu lesen. Der Osten Deutschlands oder zumindest alles nördlich von Berlin ist immer eine Reise wert und einfach wunderschön. GlG, Nadine

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  5. Wunderschöne Bilder und es hört sich einfach traumhaft an

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